Solarwärme für niedrige Heizkosten und ein gutes Gewissen

Solarwärme für alle_ Haus Renner_kleinNur 400 Euro Heizkosten im Jahr im Einfamilienhaus: Das klingt für viele nach einem Traum. Familie Renner aus dem Alb-Donau-Kreis weiß aus eigener Erfahrung, dass es möglich ist.

 

 

Im April vergangenen Jahres haben Renners ihr neues Heim bezogen. Die Heizenergie für das Warmwasser und die Heizung beziehen sie von einer 18 Quadratmeter großen solarthermischen Anlage. Damit können sie drei Viertel ihres Wärmebedarfs mit kostenfreier Solarenergie decken. Für die übrige Wärme sorgt ein Pelletofen im Wohnzimmer. In dem ersten Jahr, das sie im neuen Haus wohnen, haben sie nur 600 Kilogramm von den kleinen Holzpresslingen benötigt, in dem oben genannten Betrag sind alle Nebenkosten wie die Hilfsenergie für die Pumpen und Sensoren sowie eine Wartung im Jahr schon einkalkuliert. Nebenher schonen sie die Umwelt, weil für ihre Wärme kein klimaschädliches Kohlendioxid erzeugt wird.

 

Paul Keßler, Geschäftsführer des Heizungs- und Solarfachbetriebes System Sonne GmbH, der mit seinem Unternehmen die Solarwärme-Kampagne „Solarwärme für alle“ mit ins Leben gerufen hat, hat sich das Ziel gesetzt, Bauherren und Sanierer, Privatleute, Kommunen und Gewerbetreibende über die Notwendigkeit der Solarthermie für die Energiewende zu informieren und das große Potenzial von Solarwärmeanlagen für die Kosteneinsparung aufzuzeigen. „Nur mit Strom allein werden wir die Energiewende nicht erreichen“, betont Keßler, Planer und Installateur des o. g. Heizkonzepts.

 

Für alle, die auch in den Genuss der umweltfreundlichen und Kosten sparenden Wärme aus Sonne und Holz kommen wollen, hat die Bundesregierung kürzlich die Förderung im Rahmen des Marktanreizprogramms (MAP) erweitert und erhöht.

 

Hohe Förderung für große Solarheizungen im Alt- und Neubau

 

Dass die Bundesregierung deutlich mehr Solarwärme will, hat sie vor allem dadurch signalisiert, dass sie Häuser, bei denen mindestens die Hälfte des Heizenergiebedarfs solar gedeckt wird – so genannte Sonnenhäuser – nun wesentlich besser fördert. Wird bei einem Bestandsgebäude eine große solarthermische Anlage installiert, so erhalten die Bauherren jetzt 200 Euro je Quadratmeter Kollektorfläche. Weiterhin werden jetzt auch neue Ein- und Mehrfamilienhäuser, die weitgehend solar beheizt werden, bezuschusst. Bauherren eines neuen Sonnenhauses erhalten einen Zuschuss von 150 Euro je Quadratmeter Kollektorfläche. Alternativ können sie sich für eine ertragsabhängige Förderung entscheiden. Sie wird auf Basis der jährlich erzeugten Wärmemenge gewährt. Sofern die Kriterien laut MAP erfüllt sind, erhält der Bauherr 45 Cent je kWh/m²a. Diese Variante kann vor allem im Neubau lohnender sein als der Zuschuss je Quadratmeter. Für Mehrfamilienhäuser mit mehr als drei Wohneinheiten und Gewerbegebäude gibt es nach wie vor eine Förderung, die ebenfalls angehoben wurde. Auch Holzheizungen, die eine ideale Ergänzung zur Solarwärmeanlage sind, erhalten nun einen deutlich höheren Zuschuss.

 

Schnelle Entscheidung zahlt sich aus

 

Obwohl die Förderung im Marktanreizprogramm deutlich verbessert wurde, was die Nachfrage aller Wahrscheinlichkeit nach steigern wird, wurde die Fördersumme nicht erhöht. „Wir empfehlen deshalb, nicht allzu lange mit der Baumaßnahme zu warten“, sagt Paul Keßler.

 

Herr Renner und seine Frau sind froh über ihre Entscheidung für eine große Solarheizung. „Unser Haus, das uns immerhin die nächsten 40 Jahre beherbergen soll, sollte ökologisch sinnvoll sein, und das ist es“, sagt der Berufsschullehrer. „Solarenergie ist unendlich verfügbar und sauber. Und von den Holzpellets verbrauchen wir nur eine kleine Menge. Damit kann ich guten Gewissens leben.“ Und auch mit ihren Heizenergiekosten sind sie sehr zufrieden. „Das hätten wir in unserer Mietwohnung früher nie erreicht.“